Es ist soweit. Mit Jens und Jacob habe ich ausgemacht, dass wir uns aufmachen, um in Hemavan erneut zu laufen. Ein letztes Mal, denn Jens hat entschieden, nach Hause zu fliegen.

Der kleine Skiort Hemavan hat einen klitzekleinen Airport, von dem Propellermaschinen nach Stockholm fliegen. Ich bin schockiert und will es nicht verstehen. Uns bleiben noch 1,5 Wochen und auch wenn die Lage schwierig ist und wir nicht so wirklich mobil sind, so könnten wir dennoch einige Trails erkunden, das Land genießen, neue Pläne schmieden … Die Entscheidung ist aber bereits gefallen. Vielleicht hätte ich einen Tag weniger in Kiruna verbringen sollen, damit er sich nicht allein gelassen fühlt. Immerhin wusste ich, dass er mit dem Alleinsein hadert und seine Familie vermisst. Aber es ist entschieden, der Flug gebucht, und nun gilt es, wenigstens diese beiden Tage noch zu genießen.

Mit dem Bus geht es ganz früh von Kiruna nach Gällivare und eine knappe Stunde später nach Porjus. Für die 170 km bin ich 4 Stunden unterwegs und werde mit einem fetten Regenschauer im Nirgendwo von Porjus begrüßt. 10 Minuten später rollen die drei mit ihrem Dovra-Van vor. Es geht weiter. Noch einmal 430 km bis nach Hemavan, an die norwegische Grenze.

Zwischendurch halten wir am Polarkreis, machen Fotos und eine kurze Rast. Wie auch an einigen Tankstellen mit Shop, um etwas zu essen zu bekommen. Die Stimmung ist gedrückt und unschön. Ein Projekt endet, das lange geplant und vorbereitet wurde, viel Training eingefordert und den Familien einiges abverlangt hat. Und es endet nicht so, wie es enden sollte.

 

Der Abend im O’Learys

Im Hostel von Hemavan gibt’s ein nettes Zimmer mit Einzelbetten und vor der Tür ist eine Filiale von O’Learys, einer Sportsbar mit leckerem Dinner, American Style. Genau das hat uns heute gefehlt und kurz darauf sitzen wir vor einer riesigen Cola und die Spare Ribs könnten auch kaum schöner aussehen. Und so endet dieser Tag doch noch bei gelöster Stimmung. Eine aufgeweckte Kellnerin macht uns Spaß und das Essen ist toll.