
Das Wetter ist großartig, der Zug in Östersund pünktlich, sauber, klimatisiert und es gibt freie Platzwahl. Kennt man gar nicht als Deutscher. Dank des sehr frühen Zugs bin ich schon um 11 Uhr in Sundsvall und versuche mein Glück im Hotel, welches mich tatsächlich schon einchecken lässt. Umgerechnet 55 Euro pro Nacht inkl. grandiosem Frühstück in einem 4-Sterne-Hotel mitten in der Stadt. Wo ist der Fehler?
Kein Fehler! 2 Nächte habe ich in dieser netten Stadt verbracht und keine Sekunde bereut. Die Innenstadt ist sehr schön und es war herrlich, mal wieder am Meer zu stehen. Die beiden Hausberge habe ich an beiden Tagen einzeln bewandert, den Nationalpark komplett durchlaufen und erneut pro Tag über 20 km auf die Uhr bekommen. Das Schienbein wird immer besser, jedoch ist das Laufen immer noch ein Problem und wird schnell schmerzhaft. Die Schwellung mag noch nicht zurückgehen. Weiter entfernte Ziele habe ich mit dem E-Scooter erreicht. Danke Sundsvall, ich werde wiederkommen – irgendwann.
Nächstes Ziel wird Uppsala, wo meine Laufpartnerin Christine vom letzten Kullamannen-100K lebt. Aber ich möchte mir lieber die Kultstätten der Wikinger ansehen und etwas mehr über diese faszinierende Kultur lernen. Etwas abseits der Stadt liegen das Museum und die berühmten Begräbnishügel der Wikingerkönige. Mit dem E-Scooter klappt der Transfer in 30 Minuten und ich tauche für einige Stunden in die Welt der Wikinger ein.
Danach schaue ich mir die schöne Altstadt, das Schloss und den Schlossgarten an und beschließe, dass auch Uppsala mehr Zeit verdient als nur einen Tag. Aber nicht in diesem Jahr, denn nun zieht es mich nach Stockholm. Nur 40 Minuten Fahrt sind es in die Hauptstadt, die ich schon kenne, aber nie ausführlich besichtigt habe. Das hole ich jetzt nach. Im Szeneviertel Södermalm gibt es ein günstiges Zimmer ohne Fenster, mitten im Trubel. Ohne Fenster ist es schon ein wenig komisch, aber wenn ich eh den ganzen Tag unterwegs bin, auch schon egal. Das WLAN ist nicht existent, Hotel nicht so der Knaller, dafür sind die umliegenden Streetfoodläden umso besser.
In den nächsten 2 Tagen folgen ausführliche Stadtrundgänge, Trost-Shopping im Outlet mit neuer Expeditionskleidung und die Besichtigung von all dem, wo weniger Touris herumrennen. Unter anderem geht es mit Pendelbahn und Bus 2,5 Stunden lang an die Küste und mit einer Fähre auf eine der abgelegensten Schäreninseln, um dort zu wandern. Bei der Gelegenheit entdecke ich etwas, woraus möglicherweise das nächste Ultraprojekt wachsen wird …
Mit den Tagen in Stockholm endet meine Solo-Exkursion und letztlich auch das Projekt Gröna Bandet FKT. Mit dem Zug geht es nun noch 600km nach Süden zur Familie, wo ich noch 10 Tage Sommer, Sonne, Strand und Meer genießen kann und darauf warte, dass ich endlich wieder ins Laufen komme.
Und genau das passiert einige Tage später auf einem entspannten Strand- und Waldlauf über 10K, der tatsächlich ohne Schmerzen abläuft. Kurz darauf folgt ein echter Test an der Westküste, bei einem Trip nach Mölle, wo ich den 21K-Loop des diesjährigen Kullamannen-100-Meilen-Ultras laufe. Rund um den Leuchtturm und an den Klippen ist das Gelände ausgesetzt, es muss geklettert werden und auch die ewig langen Trails auf dem Bergrücken sind oft technisch anspruchsvoll. Für die Strecke mit 750 Höhenmetern benötige ich knapp über 2,5 Stunden und bin danach glücklich, dass ich diesen Abschnitt vor dem Rennen am 31.10./1.11. angesehen habe und nun gewarnt bin. Die Muskulatur ist noch nicht bereit, sich vollständig zu öffnen, zu viel Schutzhaltung noch in den Bewegungen. Dementsprechend bin ich vollkommen erschlagen von diesem Training. Aber es wird …









































